Tarifglättung ist eine Nebelkerze

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Heute hat die Ampel-Koalition im Finanzausschuss den Gesetzentwurf zur Verlängerung der Tarifermäßigung für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft beschlossen. Am Freitag wird dies als Teil des sogenannten „Entlastungspakets“ für die Landwirtschaft im Bundestag in 2./3. Lesung beraten werden. Dazu erklärt die heimische Bundestagsabgeordnete Silvia Breher:

„Heute hat die Ampel die Verlängerung der so genannten Tarifglättung für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft bis 2028 im Finanzausschuss beschlossen. Damit wird die Einkommensteuer auf die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft auf den Betrag ermäßigt, der sich ergäbe, wenn diese Einkünfte gleichmäßig auf einen Drei-Jahres-Zeitraum verteilt würden.

Die Tarifglättung soll die Landwirte um 50 Mio. Euro pro Jahr entlasten. Diese vermeintliche Entlastung ist eine Nebelkerze. Denn mit der weiteren Absenkung des Pauschalsteuersatzes im Jahressteuergesetz von 9 Prozent auf 8,4 und ab 2025 auf 7,8 Prozent werfen schon die nächsten Belastungen ihre Schatten auf viele kleine und mittlere Betriebe – rund 95 Mio. Euro.

Auch wenn die Wiedereinführung der Tarifglättung insgesamt zu begrüßen ist, reicht es als Kompensation für die Streichung des Agrardiesels nicht aus. Der Wegfall führte zu einer Belastung der Landwirte in Höhe von 440 Mio. Euro. Auch mit der Tarifglättung muss die Landwirtschaft noch Einbußen in Höhe von knapp 400 Mio. Euro hinnehmen. 

Hinzu kommt, dass die Tarifglättung frühstens ab 2026 wirksam wird und nicht alle Betriebe sie anwenden können – unterm Strich bleibt ein dickes Minus für unsere Landwirte.“