EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einem Schreiben an die EVP-Fraktion im Europäischen Parlament darauf hingewiesen, dass die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) Spielräume für die Mitgliedstaaten eröffne, um auf wachsende Wolfsbestände zu reagieren. Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher:
„Immer mehr Wolfsrudel und Einzeltiere werden in Deutschland gezählt und nachgewiesen. Der Wolf hat sich wieder in Deutschland angesiedelt und ist in seinem Bestand nicht mehr gefährdet. Das ist ein Erfolg für den Artenschutz und gleichzeitig ist das eine große Herausforderung für die Weidetierhalter. Denn immer wieder kommt es zu Wolfrissen, auch weil die bisherigen Herdenschutzmaßnahmen nicht zur Entschärfung der Situation beitragen – und die Zahl der Wolfrudel steigt währenddessen ungehindert weiter.
Nachdem das Europäische Parlament letzte Woche in einer Entschließung auf die existenzielle Bedrohung der Weidetierhaltung durch zu viele Wölfe hingewiesen hat und eine europaweite Beurteilung des Erhaltungszustandes des Wolfes fordert, ist das Schreiben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein weiteres wichtiges Signal aus Brüssel für ein Wolfs-Bestandsmanagement.
Die Einstufung des Wolfes als streng geschützte Art muss mit Blick auf den Erhaltungszustand geändert werden. Wir brauchen ein konsequentes Wolf-Bestandsmanagement und damit wird dem Artenschutz keinen Abbruch getan. Das fordert die CDU schon lange und andere EU-Mitgliedstaaten zeigen, dass das schon jetzt möglich ist.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke sollte die aktuellen Bestandszahlen, die Entschließung des Europäischen Parlamentes und das Schreiben der EU-Kommissionspräsidentin zum Anlass nehmen, um ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement auf den Weg zu bringen. Dazu gehört auch die Eins-zu-eins-Umsetzung der FFH-Richtlinie in deutsches Recht. Das ist sie den Weidetierhaltern schuldig.“