Gestern haben sich die Familienminister von Bund und Länder auf Empfehlungen geeinigt, wann und wie die Kitas wieder ihre normale Arbeit aufnehmen können:
Die veröffentlichten Empfehlungen, die unter Einbeziehung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Kindheitspädagogik und Hygiene entwickelt worden sind, sind jetzt Grundlage für die Entscheidungen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten morgen treffen wollen. Dazu erklärt die CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher:
„Ich kämpfe bereits seit Wochen dafür, dass Familien dringend eine klare Perspektive für die Betreuung ihrer Kinder brauchen – selbstverständlich immer mit Blick auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens insgesamt sowie mit Blick insbesondere auf die Zahlen vor Ort.
Für mich bedeutet das aber, dass wir Familien in denjenigen Kommunen, in denen wir eine stabile Situation beobachten, jetzt mehr Möglichkeiten geben müssen, ihre Kinderbetreuung und ihren Job miteinander zu vereinbaren als in anderen.
Was Eltern, vielfach Mütter, gerade leisten, ist enorm. Aber viele Familien sind am Limit – häufig aber nicht nur, weil sie seit über fünf Wochen ihre Kinder zu Hause betreuen müssen, sondern weil von ihnen erwartet wird, dass sie ihr Home-Office und ihre Kinderbetreuung unter einen Hut bringen sollen, am besten parallel. Jeder, der kleine Kinder hat, weiß, dass das nicht funktionieren kann – schon gar nicht auf Dauer. Jedoch ist es nach wie vor so, dass Eltern, die im Home-Office arbeiten können, in der Regel komplett aus der Notbetreuung rausfallen. Auch Eltern, die nicht in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, benötigen eine Perspektive für die Betreuung ihrer Kinder.
Was wir brauchen, sind nicht nur Perspektiven für Familien, sondern auch einen Perspektivwechsel: Wir müssen jetzt schrittweise dazu übergehen, den Familien die Verantwortung zurückzugeben, darüber zu entscheiden, ob, wie und wann sie ihre Kinder betreuen lassen wollen und welche gesundheitlichen Risiken sie damit für sich und andere möglicherweise eingehen – natürlich immer unter Beachtung der örtlichen Abstands- und Hygienekonzepte und nur soweit, wie es unser Gesundheitssystem zulässt.
Hier erwarte ich mir von den morgigen Beschlüssen von Bund und Ländern gute Lösungen – gleiches gilt im weiteren Verlauf auch für die auslaufende Entschädigungsregelung für Eltern, die aufgrund von Kita- und Schulschließungen nach wie vor nicht arbeiten können. Denn die sechs Wochen sind in vielen Fällen bald abgelaufen.
Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass wir sie auch in Krisenzeiten bestmöglich dabei unterstützen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Daran müssen wir jetzt entschlossen ansetzen.“