Auf Initiative der CDU-Bundestagsabgeordneten Silvia Breher fand am gestrigen Abend im Cloppenburger Kreishaus ein Runder Tisch zur geplanten 380-kV-Leitung Conneforde-Cloppenburg-Merzen statt, die ab 2024 Strom durch den Landkreis Cloppenburg führen soll. Zentrales Thema war der Einsatz von sogenannten Kompaktmasten.
Silvia Breher hatte Vertreter des Bundesverbandes Kompaktleitung eingeladen, um den Bürgerinitiativen, den Bürgermeistern der betroffenen Städte und Gemeinden, dem Landrat mit der Kreisspitze und ihren Landtagskollegen aus dem Landkreis Cloppenburg die verschiedenen Möglichkeiten des Freileitungsbaus darzustellen. Der für den Bau der Stromtrasse verantwortliche Übertragungsnetzbetreiber Tennet war auch vertreten.
„Ich bin mit dem klaren Auftrag angetreten, die Belastungen der vom Netzausbau unmittelbar betroffenen Menschen möglichst gering zu halten. Deshalb muss beim Netzausbau der Einsatz der neuesten Technologien konsequent verfolgt werden. Eine Möglichkeit hierfür ist der Einsatz von Vollwand-Kompaktmasten aus Stahl und Beton. Aber leider waren die bisherigen Informationen des Vorhabenträgers widersprüchlich und haben nicht zur Vertrauensbildung beigetragen“, so Silvia Breher einleitend.
Nach Ansicht des Bundesverbandes Kompaktleitung hat der Einsatz von Kompaktmasten zahlreiche Vorteile. So sei nicht nur eine geschlossenere Bauweise mit einen sehr schlanken Mastfuß möglich, sondern vor allem könne dadurch eine deutlich geringere Trassenbreite erreicht werden. Darüber hinaus würden Kompaktmasten geringere elektromagnetische Felder und niedrigere Koronageräusche verursachen. Insgesamt stelle der Einsatz gegenüber Stahlgittermasten eine schonendere Alternative dar und würde zu einer besseren Akzeptanz bei den Betroffenen führen.
Die anwesenden Vertreter von Tennet sagten zu, die Informationen aus der Veranstaltung mitzunehmen und verbindlich den Einsatz von Kompaktmasten bei der Realisierung des Projektes durch den Landkreis Cloppenburg zu prüfen. Für die konkrete Untersuchung fehlten aber bislang belastbare Unterlagen, die der Bundesverband Kompaktleitung bzw. die Kompaktmasthersteller jetzt nachreichen müssen. Tennet und der Bundesverband werden sich dazu in Kürze austauschen.
„Wir haben lange genug rumgeeiert. Was wir und die Betroffenen jetzt brauchen, sind klare und nachvollziehbare Informationen. Am Ende muss es doch unser gemeinsames Anliegen sein, die bestmöglichste Lösung für Mensch, Tier und Umwelt zu finden. Dazu müssen alle Optionen auf den Tisch und alle Beteiligten ihre gemachten Zusagen einhalten“, so Silvia Breher abschließend.
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