Gestern tagte auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Silvia Breher erneut ein Runder Tisch im Cloppenburger Kreishaus zur geplanten 380-kV-Leitung Conneforde-Cloppenburg-Merzen. Die Beteiligten hatten sich bereits im März getroffen.
Der Einsatz hat sich gelohnt: Tennet will nicht zuletzt aufgrund des Drucks aus dem Oldenburger Münsterland eine Pilotstrecke mit Vollwand-Kompaktmasten in Angriff nehmen. So könnte ein solcher Abschnitt auf einer Länge von drei bis zu fünf Kilometern im Bereich der 380-kV-Leitung Conneforde-Cloppenburg-Merzen tatsächlich Realität werden. Diese Entscheidung fiel erst wenige Stunden vor dem Runden Tisch in der niederländischen Konzernzentrale von Tennet.
Die Tennet-Vertreter stellten aber klar, dass als Voraussetzung für die Pilotierung die Bundesnetzagentur mitspielen müsse: Zum einen müssten die Mehrkosten regulatorisch anerkannt werden und zum zweiten dürften Tennet keine Nachteile im sogenannten Effizienz-Benchmarking für die Folgejahre durch die Bundesnetzagentur entstehen.
„Ich freue mich sehr, dass alle Beteiligten Wort gehalten haben und wir durch eine ziel- und lösungsorientierte Diskussion ein wichtiges Zwischenziel erreichen konnten. Jetzt geht es darum, gemeinsam die Bundesnetzagentur von der Bedeutung von Kompaktmasten zu überzeugen. Wie beim Thema Erdverkabelung dürfen nicht allein Kostenargumente über den Einsatz von innovativen Technologien entscheiden. Schließlich ist die Akzeptanz bei den Betroffenen ausschlaggebend für einen schnelleren Netzausbau in Deutschland. Dafür werde ich aktiv beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier werben“, versprach Silvia Breher den Teilnehmern des Rundes Tisches zum Abschluss.
Bereits am 26. März 2018 hatte Silvia Breher Vertreter des Bundesverbandes Kompaktleitung und Tennet eingeladen, um den Bürgerinitiativen, den Bürgermeistern der von der Vorzugstrasse betroffenen Städte und Gemeinden (Garrel, Cloppenburg, Emstek, Cappeln, Essen und Lastrup), dem Landrat mit der Kreisspitze und ihren Landtagskollegen aus dem Landkreis Cloppenburg verschiedene Möglichkeiten des Freileitungsbaus vorzustellen. Tennet hatte sich im Anschluss zu einer verbindlichen Prüfung des Einsatzes von Kompaktmasten bereit erklärt.
Der Einsatz von Kompaktmasten hat zahlreiche Vorteile: So ist nicht nur eine geschlossenere Bauweise mit einen sehr schlanken Mastfuß möglich, sondern vor allem können dadurch deutlich geringere Trassenbreiten sowie geringere elektromagnetische Felder und Koronageräusche erzielt werden.
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